Musiker-Polizei (MuPo)

Unter Musiker-Polizei (kurz "MuPo") versteht man jene Herrschaften (in der Regel selbst Musiker), die bei Konzerten oft mit verschränkten Armen - gerne in den vorderen Reihen oder ab und zu auch ganz hinten - herumstehen und dabei die agierenden Musiker auf der Bühne kritisieren. Da wird gern überkritisch bis geringschätzig über Kollegen hergezogen, jede Spielnuance genaustens auf Korn genommen, sehr gern rein unter dem Aspekt der instrumentalen Virtuosität. Dabei wird das Zusammenspiel / Bandfeeling bzw. das Band-dienliche Spielen  von diesen meist männlichen, vornehmlich jüngeren Kollegen oft außer Acht gelassen...

 

Man ist ja selbst Experte für "Killer-Licks" und diese sollten die Kollegen auf der Bühne auch abliefern... Kommentare wie "das kann ich doch auch.." (wenn es sich um eine bekanntere Band handelt...), oder "das spiele ich aber besser..." sind an der Tagesordnung.

Nun, man sollte es den lieben Kollegen nicht nehmen lassen, sich über andere zu erbauen... und Hand aufs Herz: War nicht jeder von uns schon mal MuPo, zumindest in jungen Jahren ? Dass viele MuPos das eigentliche Konzertgeschehen oder DEN SONG gar nicht mehr  mitkriegen und oft kein besonders ausgeprägtes Fingerspitzengefühl für Band-, Konzert-Feeling und Songs haben, da man ja meist die technischen Spielfertigkeiten einzelner Musiker überkritisch bewertet und selten das Zusammenspiel einer Band sei insbesondere erwähnt und hiermit geschenkt... (Anmerkung der Redaktion: es gibt ja zum Glück genügend Musiker, die ihre Fähigkeiten in den Dienst der Band und des Songs stellen und nicht ständig demonstrieren müssen, was sie technisch so drauf haben...  was bei einigen MuPos nicht selten für Verwirrung sorgt, wenn z.B. der für "schlecht" befundene Gitarrist, dann doch mal so richtig loslegt, weil es der Titel gerade von ihm verlangt....)

 

Stellt sich bei jedem Konzert also erneut die Frage wer sich da eigentlich zum Affen macht - die Musiker auf der Bühne oder ein paar Typen mit verschränkten Armen im Publikum ?

 

Fazit: Respekt vor der Leistung anderer Musikerkollegen sollte  eigentlich selbstverständlich sein, auch wenn eine Darbietung nicht immer exakt den persönlichen Geschmack trifft. Was nicht heißen muss, dass man sich automatisch zu Beifallsstürmen hinreißen lassen muss bei richtig dilletantischen Vorstellungen... aber auch hier kann man Milde walten lassen, denn wir alle haben mal klein angefangen... Es ist noch kein Meister vom Himmel gefallen ! Und manchmal sind es ja auch die kleinen Schwächen bei einer Band, die ein Konzert erst so richtig sympathisch machen... echt live eben !

 

 

Video "Musikerpolizei" (Dirndlwahn):