Röhrenverstärker für E-Gitarre

Man muss als E-Gitarrist schon selbst den einen oder anderen Röhrenverstärker ausgiebig getestet haben, um den Hype um Verstärker dieser Bauart zu verstehen. Am besten noch im Vergleich mit ein paar alten "Vintage-Verstärkern", die heute mitunter zu horrenden Preisen gehandelt werden, weil sie zum einen selten (im gut gepflegten Zustand) sind und zum anderen oft einen sehr speziellen Eigen-Sound aufweisen, denn: Nicht alle Amps einer Baureihe klingen absolut gleich! Vielmehr sind häufig teilweise extreme klangliche Unterschiede festzustellen, was den einen oder anderen Verstärker eben so besonders und mitunter zu einem "Liebhaber-Sammlerstück" macht.

Früher baute man Verstärker für Gitarristen mit Röhren (Tubes), einfach weil es in den frühen Jahren der E-Gitarre die übliche Bauweise war. Erst später kamen Transistor-Amps auf, die preiswerter und leichter waren, aber eben in der Regel lange nicht so gut klangen! Findige Tüftler versuchten nach und nach den Klang der Röhrenverstärkung zunächst mit Transistoren und später mit digitalen Schaltkreisen nachzubilden, bis noch später die ersten Modeling-Amps auf den Markt kamen, die mit modernster Technologie die analogen "Röhren-Boliden" nachsimulierten mit recht unterschiedlichen Klangergebnissen.

 

Parallel hat sich aber auch die traditionelle Röhrenbauweise bei Gitarrenverstärkern mächtig weiterentwickelt. Moderne Amps mit hintereinandergeschalteten Röhren-Schaltkreisen sind in der Lage eine extrem starke Verzerrung zu produzieren, die im Klang dennoch nicht vermatscht und die Konturen des Gitarrensounds amtlich wiedergibt. Immer leistungsschwächere Röhren-Endstufen sorgen mitunter gezielt dafür, dass solche Amps (ideal für Recording-Zwecke) schon früh in die "Endstufensättigung fahren". Erfahre mehr...